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Zwei Frauen sitzen vor einem Computer und schauen auf den Bildschirm.
Wissen

13 Regeln für Leichte Sprache

September 2024

Leichte Sprache macht Texte für alle verständlich. 
Sie nutzt kurze Sätze und einfache Wörter.
Hier erfährst du 13 Regeln, wie du leicht schreiben kannst.

Vermutlich kam dir der Text bis hier her etwas anders vor als gewohnt. Das liegt daran, dass wir Leichte Sprache verwendet haben – kurze Sätze, einfache Wörter und nicht unnötig kompliziert. Genau darum geht es bei Leichter Sprache: Inhalte so zu formulieren, dass sie für alle verständlich sind.

Leichte Sprache: Warum ist sie so wichtig?

Rund 7 Millionen Menschen in Deutschland ermöglicht Leichte Sprache Barrierefreiheit. Darunter Personen mit Lernschwierigkeiten, Demenz und fehlenden Deutschkenntnissen. Doch nicht nur diese Menschen profitieren davon. Jede und jeder von uns liest und versteht schneller, wenn die Sprache klar und einfach ist. Im hektischen Alltag zählt oft jede Minute, und niemand möchte Texte dreimal lesen müssen, um sie zu verstehen.

Leichte Sprache schafft Zugänglichkeit, fördert Inklusion und Kommunikation auf Augenhöhe. Sie baut sprachliche Barrieren ab und sorgt dafür, dass du mehr Menschen erreichst – ob auf deiner Website, in Broschüren oder bei der Kundenkommunikation. Wenn du Leichte Sprache verwendest, erreichst du deine Zielgruppe besser. 
 

Einfache Sprache vs. Leichte Sprache

Bevor wir zu den 13 Regeln kommen, noch ein kleiner Exkurs. Vielleicht hast du nicht nur von Leichter, sondern auch von Einfacher Sprache gehört? Beides wird oft synonym verwendet, es gibt jedoch Unterschiede:

Leichte Sprache verwendet strenge Regeln, um Texte besonders für Menschen mit Lernschwierigkeiten verständlich zu machen. Sie vermeidet komplexe Wörter, lange Sätze und Fachjargon und wird oft von den betroffenen Personen selbst geprüft. Häufig wird der Inhalt zusätzlich durch ein Bild (ähnlich wie hier auf der rechten Seite) unterstützt, um ihn zugänglicher zu machen.

Einfache Sprache zielt darauf ab, Texte allgemein verständlicher zu machen, verzichtet auf unnötige Komplexität, folgt aber nicht den strengen Regeln der Leichten Sprache. Sie richtet sich an ein breiteres Publikum und macht Inhalte leichter lesbar.

Menschen sitzen zusammen an einem Tisch

13 Regeln für einfache Sprache

1. Benutze einfache Wörter

Vermeide komplizierte oder selten benutzte Begriffe. Statt „genehmigen“ zu schreiben, sag einfach „erlauben“. Das ist für alle sofort verständlich.

2. Verwende Wörter, die klar beschreiben

Finde Wörter, die konkret und bildlich sind. Anstatt „öffentlicher Nahverkehr“ zu sagen, verwende „Bus und Bahn“ – dazu haben die meisten Menschen sofort die passenden Bilder im Kopf.

3. Bleib bei denselben Begriffen für dieselben Dinge

Verwende für dieselbe Sache immer den gleichen Begriff. Wenn du zum Beispiel „Medikament“ sagst, nenne es nicht im nächsten Satz „Tablette“ oder „Pille“. Das sorgt für Klarheit und vermeidet Verwirrung.

4. Teile lange Wörter mit einem Bindestrich auf

Lange Wörter können schwer zu lesen sein. Trenne sie mit einem Bindestrich, wie bei „Bundes-Gleichstellungs-Gesetz“, um den Lesefluss zu erleichtern.

5. Verwende aktive Sprache

Aktive Formulierungen sind direkter und leichter zu verstehen. Statt „Morgen wird der Heimbeirat gewählt“ sagst du besser „Morgen wählen wir den Heim-Beirat“.

6. Vermeide den Genitiv

Der Genitiv klingt oft formell und kompliziert. Schreibe stattdessen „Das Haus vom Lehrer“ statt „Das Haus des Lehrers“.

7. Vermeide den Konjunktiv

Der Konjunktiv kann zu Missverständnissen führen. Schreibe klarer, zum Beispiel „Morgen regnet es vielleicht“ statt „Morgen könnte es regnen“.

8. Vermeide Verneinungen

Verneinungen verwirren oft. Formuliere positiv, um Missverständnisse zu vermeiden. Statt „Sie sollten nicht vor dem Ende des Treffens gehen“ sagst du lieber „Bitte bleiben Sie bis zum Ende des Treffens“.

9. Vermeide Ironie und Redewendungen

Ironie oder Redewendungen können leicht falsch verstanden werden. Sag direkt, was du meinst, zum Beispiel „schlechte Eltern“ statt „Raben-Eltern“.

10. Triff in jedem Satz nur eine Aussage

Halte deine Sätze einfach und mache immer nur eine Aussage pro Satz. „Ich kann Ihnen vielleicht helfen. Was wünschen Sie?“ ist klarer als „Wenn Sie mir sagen, was Sie wünschen, kann ich Ihnen vielleicht helfen.“

11. Schreibe jeden Satz in eine neue Zeile

Dies sorgt für Übersichtlichkeit und macht es dem Leser leichter, den Text zu verfolgen.

12. Schreibe linksbündig

Texte, die linksbündig geschrieben sind, sind einfacher zu lesen als Blocksatz. Vermeide unnötige Formatierungen, die den Lesefluss stören könnten.

13. Lass deine Texte von Menschen mit Lern-Schwierigkeiten prüfen

Am besten überprüfst du deine Texte mit denjenigen, die auf einfache Sprache angewiesen sind. So stellst du sicher, dass alles verständlich ist.

Warum solltest du Leichte oder Einfache Sprache nutzen?

Einfache und Leichte Sprache helfen dir, eine größere Zielgruppe zu erreichen und Missverständnisse zu vermeiden. Sie schaffen Barrierefreiheit und sorgen dafür, dass alle deine Botschaften schnell verstehen können – ganz gleich, ob auf einer Website, in einem Newsletter oder in einem Social-Media-Beitrag. 
 

Wenn du auch auf barrierefreie Informationen setzen möchtest und Unterstützung suchst: 

Unsere Textprofis helfen gern weiter!

 

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